Projektförderung: 30 Jahre Integration Vorarlberg – Videointerviews für Lehr- und Lernzwecke

Vor 30 Jahren haben sich Eltern von Kindern mit Beeinträchtigungen in Vorarlberg zusammengeschlossen und den Verein „Integration Vorarlberg – IV“ gegründet. Ziel damals war, dass ihre Kinder – wie alle anderen auch – ganz selbstverständlich  gemeinsam mit den Nachbarskindern in den Kindergarten und in die Schule gehen dürfen. Aus den Kindern von damals sind junge Erwachsene geworden.

In diesen 30 Jahren haben die Vorreiter:innen (Eltern)  für einen inklusiven Lebensweg einen großen und wertvollen Schatz an Erfahrungswissen gesammelt, den wir dokumentieren und weitergeben wollen – mit dem Ziel, Eltern zu stärken und Student:innen, Pädagog:innen, Sozialarbeiter:innen u.a. für die Anliegen von Menschen mit Beeinträchtigungen und vor allem auch deren Familien zu sensibilisieren und inklusive Wege zu wagen.

Keywords:

Inklusion, inklusive Lebenswege, Menschen mit Beeinträchtigungen, Elternperspektive

Ausgangssituation

2008 wurde von Österreich die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) ratifiziert. Die Leitnorm der UN-BRK ist Inklusion, die uneingeschränkte, gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe. Der Weg dorthin ist ein langer, es galt und gilt noch immer, viele Barrieren zu überwinden. Die UN-BRK unterscheidet dabei neben materiellen einstellungsbedingte Barrieren: Haltungen, Überzeugungen, Vorstellungen.

Engagement

Die Eltern von „Integration Vorarlberg“ sind Expert:innen für inklusive Lebenswege. Sie sind aber auhc Botschafter:innen für einen Perspektivenwechsel: Menschen mit Beeinträchtigung gehören ganz selbstverständlich dazu, sie leisten oft Großartiges, wir können vieles von und mit ihnen lernen – individuell und gesellschaftlich. Im Rahmen einer Ausstellung und eines offenen Dialograums im Wirk-Raum der Caritas Dornbirn sollen diese Erfahrungen ausgetauscht und nachhaltig verfügbar gemacht werden.

Das Projekt

Komplexes Erfahrungswissen der Vorarlberger Vorreiter:innen für Inklusion dokumentieren und für Bildungszwecke verfügbar machen – Videointerviews mit dem Storytelling-Ansatz. Dieser Ansatz ist eine neue Methode, die jedoch seit Jahrhunderten verwendet wird, um kulturelles Wissen zu bewahren und weiterzugeben. Aus diesen Interviews werden „features“ (themenbezogene Zusammenschnitte) zu folgenden Bereichen erstellt:

  • Diagnose – und plötzlich war alles anders!
  • Familienalltag – der ganz normale Wahnsinn – wie anders sind wir eigentlich?
  • Der inklusive Weg – wieviel Mut braucht es?
  • Perspektivenwechsel – von Glücksmomente und Lehrmeister*innen
  • Wünsche und Visionen

Die Effekte

  • Direkte Ergebnisse (Output):
    Authentische Videomaterialien für Öffentlichkeitsarbeit, Lehr- und Lernzwecke. Inklusion beginnt mit der Haltung und fordert ein Nachdenken über Fragen, Vorstellungen, Einstellungen, einen Perspektivenwechsel, der im Alltag nicht Behinderter oftmals nicht auftaucht.
  • Mittelfristige Auswirkungen (Outcome):
    Ermutigung von Eltern, den inklusiven Weg zu beschreiten, Sensibilisierung von Studierenden und Fachkräften
  • Langfristige Auswirkungen (Impact):
    Abbau von Barrieren für die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung
    Beitrag zum Perspektivenwechsel – Beeinträchtigung und Anders-Sein als selbstverständlicher Aspekt von Leben
Dr. Claudia Niedermair

Ansprechpartner

Dr. Claudia Niedermair

Kooperationspartner

Nächstes Projekt

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